Die Welt in der Provinz – das IX. Internationale Keramiksymposium Römhild 2011
Für das IX. Internationale Keramiksymposium in Römhild, unter dem Motto „Panta Rhei – alles fließt“, hatten sich 114 Keramiker aus allen Teilen der Welt beworben. Eine solche überwältigende Resonanz drei Jahre nach Neubeginn bestätigte die Veranstalter in ihrem Engagement für die Wiederaufnahme und zeigte darüber hinaus die hohe internationale Wertschätzung für diese traditionsreichen Symposien.
In den Bewerbungen spiegelte sich das gesamte Spektrum des aktuellen internationalen keramischen Schaffens wider. Eine Fachjury wählte an Hand von Arbeitsfotos acht Teilnehmer aus acht Ländern aus. Bei der Auswahl stellte man hohe Ansprüche an die künstlerischen und keramischen Aussagequalitäten der eingereichten Bewerbungen. Die eingeladenen Teilnehmer genießen sowohl in ihren Heimatländern als auch international Achtung und Anerkennung.
Mit Kyra Spieker, Velimir Vukicevic, David Jones und Marc Leuthold befinden sich vier Mitglieder der„International Academy of Ceramics“ unter ihnen. Sie alle haben mit ihrem Schaffen Teil an jener Entwicklung der zeitgenössischen Keramik, die geprägt ist durch individuelle Verknüpfungen von Design und freien Künsten sowie von nationalen Wurzeln mit globalen Einflüssen. Darüber hinaus bemüht sich jeder von ihnen in einem Lehramt um die Ausbildung junger Menschen zu Künstlern und nimmt so auch mittelbar Einfluss auf die weitere internationale Entwicklung der Keramik.
Das aktuelle Arbeitstreffen vom 14. August bis zum 11. September 2011 zeigte sich durchdrungen von Einsatzwillen, Leidenschaft und Freude an der Mitwirkung von Keramikfreunden aus der Region sowie darüber hinaus. Die engen Kontakte zwischen den Keramikern vor Ort und den Gästen praktizierten gegenseitiges Geben und Nehmen. Die Künstler profitierten vom reichen praktischen Wissen und Können der erfahrenen Handwerker sowie deren technischen Möglichkeiten. Die Töpfer erhielten unmittelbaren Zugang zur Gedankenwelt der Künstler und deren Umgang mit dem Material. Achtung und Respekt vor der Leistung des anderen bildeten die Grundlage dieses Austausches. Daraus entstanden Freundschaften, die über den Tag hinaus Bestand haben werden.
Als wichtigste Voraussetzung für das Gelingen der Symposien bewährte sich einmal mehr die beispielhafte Partnerschaft des Museums Schloss Glücksburg mit dem Förderverein als gemeinsame Veranstalter. Das Museum mit seinem umfangreichen Sammlungsbestand aus allen bisherigen Symposien sowie der ständigen Ausstellung „Keramik International“ bildet seit der Neuaufnahme der Symposien das inhaltliche Zentrum und die beständige räumliche wie personelle Basis. Der Verein übernimmt die Verantwortung für den möglichst reibungslosen Ablauf der Veranstaltung, die Öffentlichkeitsarbeit sowie die
Kommunikation mit Sponsoren, Förderern und Politikern auf Regional- und Landesebene.
Das Arbeitstreffen verlief in einer so herzlichen und anregenden Atmosphäre, dass sich die Abschlussausstellung am 10. September zu einem emotionalen Höhepunkt des Symposiums gestaltete.